Stand: 01.10.2025 03:02 Uhr
Nach einem starken Erdbeben sind auf philippinischen Inseln mehrere Gebäude eingestürzt. Lokale Medien berichten von Todesopfern. Die Rettungseinsätze werden durch die Dunkelheit und Nachbeben behindert.
Ein starkes Erdbeben hat die Philippinen erschüttert: Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es die Stärke 6,9 und ereignete sich gegen 16 Uhr deutscher Zeit vor den Küsten der Inseln Cebu und Leyte in zehn Kilometern Tiefe.
Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie warnte zwischenzeitlich vor einem möglichen Tsunami und rief Bewohner der Inseln Leyte, Cebu und Biliran dazu auf, der Küste fernzubleiben. Es wurde mit bis zu einem Meter hohen Wellen gerechnet. Später hob das Institut die Warnung laut Nachrichtenagentur AP wieder auf, weil keine ungewöhnlichen Wellen registriert wurden.
Institutsdirektor Teresito Bacolcol sprach von einem sehr starken Erdbeben. „Wir rechnen mit Schäden und Nachbeben“, sagte er in einem Rundfunkinterview. Die Region war vor wenigen Tagen erst durch den Taifun „Bualoi“ verwüstet worden – und kurz davor von „Ragasa“.
Mindestens 22 Todesopfer
Videos in den sozialen Medien zeigten einstürzende Gebäude auf den betroffenen Inseln. Nachrichtenagenturen berichten von mindestens 22 Todesopfern.
In San Remigio und in Bogo, einer Stadt mit 90.000 Einwohnern in der Nähe des Epizentrums, seien die Rettungsmaßnahmen im Gange, sagte der Notfallbeauftragte der Provinz, Wilson Ramos. Die Bergungsarbeiten würden allerdings durch die Dunkelheit und Nachbeben behindert – auf den Philippinen war es zum Zeitpunkt des Bebens bereits Abend. Es sei noch unklar, wie viele Menschen vermisst würden.
Mitarbeiter der Stadtverwaltung untersuchten demnach ein eingestürztes öffentliches Gebäude und eine Sporthalle im Norden von Cebu. Auf Videos ist zu sehen, wie Menschen auf einem öffentlichen Markt in Cebu City flohen. Dutzende Patienten eines Krankenhauses in Cebu wurden evakuiert und mussten sich zunächst im Freien aufhalten. Das Beben habe zu Stromausfällen in Cebu und den nahe gelegenen zentralen Inseln geführt, teilte der staatliche Stromversorger laut Nachrichtenagentur AFP mit.
Durch das Beben wurden zahlreiche Gebäude beschädigt – unter anderem diese Kirche in Cebu.
Mehrere Nachbeben registriert
Die US-Erdbebenwarte hatte für das Beben zunächst eine Stärke von 7,0 gemeldet, bevor sie es auf 6,9 herabstufte. Nach dem ersten Beben registrierte USGS weitere Nachbeben der Stärke 5,0 oder mehr in der Region. Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen und es häufig Erdbeben gibt.
Auch Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Vor der Küste der von Cebu mehr als 2.600 Kilometer entfernten indonesischen Insel Java bebte am späten Dienstagabend (Ortszeit) der AFP zufolge ebenfalls die Erde. Das Beben der Stärke 6,0 ereignete sich laut USGS in einer Tiefe von 13,9 Kilometern. Sein Epizentrum lag demnach etwa 156 Kilometer östlich von Surabaya, der zweitgrößten Stadt Indonesiens. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.