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Lage im Nahen Osten ++ UN wollen Friedensplan unterstützen ++
Stand: 30.09.2025 15:29 Uhr
Die Vereinten Nationen stellen sich hinter den US-Friedensplan für den Gazastreifen – auch wenn sie an dessen Ausarbeitung nicht beteiligt wurden. Kanzler Merz bezeichnete Trumps Vorhaben als beste Chance, den Krieg zu beenden.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Trump setzt Hamas Frist von „drei oder vier Tagen“
- Vereinte Nationen wollen Friedensplan unterstützen
- China fordert sofortige Feuerpause
- Merz: Beste Chance, den Krieg zu beenden
- Hamas will Trumps Plan „sorgfältig prüfen“
- Türkei unterstützt Trump-Vorstoß
- Medien: Autonomiebehörde bereit zu Zusammenarbeit
US-Präsident Donald Trump hat der radikalislamischen Hamas eine Frist von „drei oder vier Tagen“ gesetzt, um dem Friedensplan für den Gazastreifen zuzustimmen. Sollten die Islamisten den Plan ablehnen, erwarte sie „ein sehr trauriges Ende“, betonte der Präsident.
US-Präsident Donald Trump wartet nach eigenen Angaben auf die Zustimmung der radikal-islamischen Hamas zu seinem Gaza-Friedensplan. Israelische und arabische Führer hätten den am Montag vorgestellten Plan akzeptiert, „wir warten nur auf die Hamas“, sagte Trump bei seinem Abflug vom Weißen Haus.
Der israelische Außenminister Gideon Saar sieht nach der Vorstellung des neuen Friedensplans von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen die militant-islamistische Hamas am Zug. In der Vergangenheit habe die Terrormiliz versucht, Bedingungen für Abkommen zu ändern oder diese nicht umgesetzt, sagte Saar am Rande eines Besuches in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Man müsse abwarten, ob die Hamas jetzt bereit sei, den Trump-Plan zu akzeptieren. Gleichzeitig drängte er auf eine rasche Freilassung aller Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden. Zudem betonte er, der Gazastreifen müsse „entradikalisiert“ und „entmilitarisiert“ werden, damit in Zukunft keine Bedrohung für Israel mehr bestehe.
Die militant-islamistische Hamas hat angekündigt, den Gaza-Friedensvorschlag der USA genau zu prüfen. Das könnte auch mehrere Tage dauern, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf palästinensische Kreise berichtete. Bereits heute wollen demnach aber bereits Unterhändler aus Katar und der Türkei mit der Hamas über den Friedensvorschlag sprechen.
Katar blickt mit vorsichtigem Optimismus auf den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump. „Es ist zu früh, um über Antworten zu sprechen, aber wir sind optimistisch über den Plan“, sagte der katarische Außenamtssprecher Madschid al-Ansari. Der Plan biete eine umfassende Perspektive für ein Ende des Kriegs in Gaza.
Die Vereinten Nationen haben angekündigt, den Friedensplan für den Gazastreifen zu unterstützen. Gleichzeitig betonten die UN, an dessen Ausarbeitung nicht beteiligt gewesen zu sein. Der Friedensplan sieht umfassende Hilfslieferungen für den Gazastreifen vor, welche über die UN und andere unabhängige Organisationen erfolgen sollen. Jens Laerke, Sprecher des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, betonte, die UN seien jederzeit in der Lage, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu erhöhen, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben seien und die Sicherheit der Hilfstransporte gewährleistet sei.
Ismail al-Thawabta, Leiter des Hamas-Medienbüros in Gaza, lehnte den von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Friedensplan für den Gazastreifen in einem Beitrag beim Kurznachrichtendienst X ab und nannte ihn einen „Versuch, eine neue Vormundschaft zu errichten, die die israelische Besatzung legitimiert und unserem palästinensischen Volk seine nationalen, politischen und Menschenrechte entzieht“. Er rief zu nationaler Einheit der Palästinenser gegen den angeblich „gefährlichen“ Plan auf. Zuvor hatten arabische Medien berichtet, der fehlende Zeitplan für den israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen sorge bei der Hamas für die Befürchtung, dass Israel den Abzug für Jahre oder Jahrzehnte verzögern könnte.
Auch Russland begrüßt den US-Friedensplan für den Gazastreifen. Der Kreml hoffe auf eine Umsetzung der Vorlage von US-Präsident Donald Trump und darauf, dass damit Frieden im Nahen Osten gefördert werde, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow.
20 Punkte umfasst der Friedensplan für den Gazastreifen. Was sieht er für Gaza vor – sofort und langfristig? Und warum könnte der Plan Probleme mit sich bringen – sowohl für die Hamas als auch für Israel? Ein Überblick.
China hat sich positiv über den US-Friedensplan zur Beendigung des Gaza-Krieges geäußert. Peking unterstütze alle Bemühungen, um die Spannungen zwischen Israel und Palästina zu lindern, sagte Außenamtssprecher Guo Jiakun in Peking.
Die Volksrepublik rufe alle betroffenen Seiten auf, sofort eine umfassende Feuerpause zu erreichen und alle festgehaltenen Menschen freizulassen. China setze sich für das Prinzip ein, dass die Palästinenser Palästina regieren müssten und dafür, dass die Zweistaatenlösung umgesetzt werde, sagte er.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat heute Angehörige der deutschen Geiseln der Hamas zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt empfangen. Das teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Der Kanzler habe unterstrichen, dass das Leid der Geiseln und ihrer Angehörigen jetzt enden müsse.
Merz forderte demnach die islamistische Terrororganisation Hamas auf, alle Geiseln freizulassen. Ihnen müssten sofort menschenwürdige Behandlung und medizinische Hilfe zukommen.
Die Führungsspitzen der wichtigsten EU-Institutionen begrüßen den Plan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Die Außenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, sprach davon, der Plan sei die beste unmittelbare Chance, den Krieg zu beenden. „Die EU ist bereit, zum Erfolg beizutragen“, so die Estin.
Auch EU-Ratspräsident António Costa rief alle Beteiligten dazu auf, diese Chance zu nutzen. Die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, teilte mit: „Der Plan könnte Israel Sicherheit geben; er könnte den Palästinensern eine echte Perspektive für ihre legitimen Bestrebungen nach Selbstbestimmung und Staatlichkeit bieten und der gesamten Region Hoffnung geben.“
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen scharf kritisiert. In einem langen Beitrag im Onlinedienst X schrieb Smotrich von einem „eklatanten diplomatischen Fehlschlag“. Der Plan sei eine Abkehr „von allen Lehren des 7. Oktober“, fügte er mit Blick auf den Hamas-Großangriff auf Israel vor knapp zwei Jahren hinzu.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Friedenspläne von US-Präsident Donald Trump für Gaza gelobt: Das sei die beste Chance, den Krieg dort zu beenden, erklärte Merz über seinen Sprecher Stefan Kornelius. Deutschland sei bereit, einen konkreten Beitrag zur Umsetzung des Plans zu leisten.
Nun müsse Hamas zustimmen und den Weg zum Frieden freimachen. Der Bundeskanzler danke US-Präsident Trump „für seinen beharrlichen Einsatz“, teilte Kornelius weiter mit. Merz habe auch das Engagement der arabischen Staaten der Region und anderer muslimischer Länder gewürdigt und ihnen für ihr „Einwirken“ auf die Hamas gedankt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Friedensvorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Krieges in Gaza begrüßt. Sie ermutige alle Parteien, diese Gelegenheit zu ergreifen, schreibt sie auf der Plattform X. Die EU sei bereit, einen Beitrag zu leisten. Die Feindseligkeiten müssten mit der sofortigen Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Bevölkerung in Gaza und der umgehenden Freilassung aller Geiseln enden.
Es sei „vielleicht einer der größten Tage in der Zivilisation“, sagte US-Präsident Trump bei der Vorstellung seines Friedensplans. Die Hoffnungen auf ein Ende des Gaza-Kriegs steigen – doch auch Trump ist sich der Fallstricke bewusst, schreibt ARD-Korrespondent Carsten Kühntopp.
Ob die Hamas dem Friedensplan für Gaza von US-Präsident Donald Trump zustimmen wird, ist derzeit noch unklar. Die Islamisten lehnen bislang etwa eine Entwaffnung ab – allerdings gibt es offenbar Beratungen: Aus Kreisen der Terrororganisation hieß es, die Hamas habe den Vorschlag von den katarischen und ägyptischen Vermittlern erhalten. Demnach wollen die Islamisten den Plan „sorgfältig prüfen“, ehe sie eine offizielle Antwort geben.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen begrüßt. Er lobe die Bemühungen, das Blutvergießen im Gazastreifen zu beenden und eine Waffenruhe zu erreichen, erklärte Erdogan auf der Online-Plattform X.
Die Türkei werde weiter daran mitwirken, einen „gerechten und dauerhaften, für alle Parteien akzeptablen Frieden“ zu schaffen. Die Türkei gehört zu den schärfsten Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen, das sie als „Völkermord“ bezeichnet.
Laut einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa bekräftigt die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Bereitschaft, mit den USA und anderen Partnern zusammenzuarbeiten, um eine umfassende Einigung im Gaza-Krieg zu erzielen.
Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat den Plan von US-Präsident Donald Trump zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs als «mutig und intelligent» gewürdigt. Sollte der Plan angenommen werden, könnte er „den Krieg beenden, Gaza sofortige Erleichterung verschaffen und seinen Menschen die Chance auf eine bessere Zukunft bieten“, teilte Blair mit.
Die Friedensinitiative biete „die beste Chance, zwei Jahre Krieg, Elend und Leid zu beenden“, sagte Blair weiter und dankte Trump „für seine Führungsstärke, Entschlossenheit und sein Engagement.“
Der britische Premierminister Keir Starmer begrüßt US-Präsident Donald Trumps Plan für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen. „Wir rufen alle Seiten auf, zusammenzukommen und mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um diese Vereinbarung zum Abschluss zu bringen und umzusetzen“, teilte Starmer mit. Die Hamas solle dem Plan nun zustimmen und das Elend beenden, indem sie die Waffen niederlege und alle verbliebenen Geiseln freilasse.
Außenminister Wadephul hat den US-Plan für eine Beendigung des Gaza-Krieges als „Hoffnung für Hunderttausende“ begrüßt. Die Terrororganisation Hamas will den Vorschlag laut Medienberichten „in gutem Willen“ prüfen.