Der Schanigarten vor der Clemensstraße 15 dürfte zu einem der kleinsten in ganz München zählen. Gerade einmal acht Stühle stehen hier. Auch sonst ist die Cuppa Kaffeebar nicht sonderlich groß, nein, sie ist sogar eher klein, ja geradezu winzig. Genau das macht aber den Charme aus: Obwohl unweit der trubeligen Münchner Freiheit, ist das Cuppa gut 50 Quadratmeter pure Gemütlichkeit.
Es ist Yanik Langers Laden. Der gelernte Ingenieur, der als kleiner Bub eigentlich Koch werden wollte, hat sich damit einen Traum erfüllt. Noch lieber hätte er ihn in seiner Heimatgemeinde Kirchheim verwirklicht. Das hat aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt, am Ende hat der 31-Jährige sich in den winzigen Laden in der Clemensstraße verliebt. Sein Anspruch ist es, nicht irgendein seelenloses Café zu betreiben, sondern eins für die Nachbarschaft: „Ich möchte die Leute kennen, die zu mir kommen.“
Die Speisekarte im Cuppa ist so überschaubar wie die Kaffeebar selbst. Das macht aber gar nichts, denn trotz begrenzter Auswahl kommen hier sogar Veganerinnen und vor allem Vegetarier auf ihre Kosten: Die belegten Brote, für die das Sauerteigbrot von der nahegelegenen Bäckerei Brotraum kommt, gibt es in dreierlei Ausführung. Da ist einmal das „Cuppa Speziale“ (13,50 Euro) mit Mortadella, Burrata und Pistazie, dem der leicht scharfe Honig das gewisse Etwas verleiht. Das „Caprese“ (12 Euro) mit Tomate, Burrata und Pesto ist die vegetarische Alternative. Wer es vegan will, bekommt das „Avo Cuppa“ (12,50 Euro): Brot mit Hummus, Avocado und Kichererbsencrunch. In allen drei Fällen gilt: Die Portionen sind üppig und dazu hübsch angerichtet.
Die gegrillten Sandwiches, die ebenfalls auf der Karte stehen, überzeugen im Vergleich dazu nicht ganz so: Zwar kommt das Sauerteigbrot ebenfalls vom Brotraum, trotz Jalapeños fehlt aber etwa der Version „Grilled Chilli Cheese“ (12,50 Euro) der Kick. Statt eines Schälchens Ketchup hätte man sich vielleicht eine Siracha-Mayonnaise oder eine fruchtige Salsa gewünscht. Für den kleinen Hunger zwischendurch taugen die Käse-Sandwiches aber freilich allemal. Wenn es beim Frühstück auch etwas Süßes sein darf, ist man mit der Granola Bowl (9 Euro) mit griechischem Joghurt, Granola, Beerenragout, frischem Obst und Honig aber vielleicht besser beraten.



Wem morgens ein Kaffee und ein Teilchen reicht, der kann wählen zwischen „The Italian Shot“ Und „The Italian Shot 2.0“: Ersteres ist ein Croissant mit Espresso (4 Euro), letzteres ein Croissant mit einem Cappuccino (5 Euro). Wenn man bedenkt, dass schon ein Cappuccino allein regulär 3,80 Euro kostet, ist das ein guter Deal – zumal, wenn man Glück hat, und das Croissant noch warm aus dem Ofen kommt. Die Kaffeebohnen kommen von Rößler’s Rösterei aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, für die Langer gearbeitet hat.
Wer an einem Samstag im Cuppa landet, der kann statt eines einfachen Espressos auch gleich einen Espresso Martini (7 Euro) bestellen oder wahlweise ein Zehmerbräu Helles (3,50 Euro). An diesem Tag ist nämlich in der Kaffeebar „Daydrinking“ bis 21 Uhr angesagt, aus einem Frühstück kann also theoretisch mehr werden. Was man nur wissen sollte: Im Cuppa kann man nur mit Karte zahlen – und bestellt wird drinnen, an der Bar.
Cuppa Kaffeebar, Clemensstraße 15, 80803 München, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag und am Sonntag 9 bis 15.30 Uhr, Samstag 9 bis 21 Uhr, Reservierungen über Instagram. Die Kaffeebar kann man auch für private Feiern mieten.